Dienstag, 21. Februar 2012

Das erste Schneegköckchen



Noch schmückt der Reif, der Frost regiert,
kein Aperloch klafft in der Decke.
Da pocht der Lenz, ein Lauwind rührt,
der Schnee schmilzt von der Waldrandhecke.

Die weiße Schicht darunter frisst
sich selber auf – vergeht in Nässe –
und alles, was darunter ist
erscheint in nobler Frühjahrsblässe.

Ein Polster Moos und Moderholz,
ein Zapfen und das Haus der Schnecke,
dazwischen zeigt mit Blumenstolz
ein Lichtmessglöckchen sein Gerecke.

Da bleibt man stehen, weil man muss,
es bannt die neuerstand’ne Blöße.
Man haucht der Blüte einen Kuss,
dem ersten Gruß der Erdenschöße.

   

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