Freitag, 14. September 2012

Waldzwerge




Mein Wanderweg führt mich vom Feld durchs Gezweige
des Haselstrauchs tief in den schattigen Wald,
und Stille setzt ein, selbst der Feldgrille Geige
vergnügliches Spiel endet leis und verhallt.

Die Säulen der mächtigen Fichten und Buchen,
sie halten des Grüntempels Dach hin zum Licht.
Der Blick streift umher, andres Leben zu suchen,
vergebens wohl kaum, `s ist ein Bann, der da bricht.

Ein Käfer erklimmt einen Fächer des Farnes,
der Tausendfuß bohrt sich ins modernde Laub.
Die Kreuzspinne werkt am Gerüst ihres Garnes,
aus liegendem Holz rieselt sandgelber Staub.

Nicht Hirsch oder Eber, nicht scheuende Rehe
begrüßen zur staunenden Schau mich im Tann.
Es sind die Verborgenen, die ich heut sehe,
die einzig verweilend man aufspüren kann.

1 Kommentar:

  1. Wow, ein tolles Gedicht. Ich liebe es..ein Blick auf die Natur, wie er sein sollte.

    AntwortenLöschen