Dienstag, 18. Dezember 2012

Wundersame Bärte





Der Frostgreis schabt sich seinen Bart
und hängt ihn nächtens ins Gezweige.
Ein Flaum, so wunderschön und zart,
lenk deinen Atem weg und schweige.

Dann wirst du Märchenbilder seh'n,
den Baum aus Eis, aus Reif die Farne,
Gewebemuster erst versteh'n
beim Zählen der erstarrten Garne.

Du tauchst in Wissenschaften ein,
siehst  Achsenkreuze in den Sternen,
bemerkst, dein Schatten bricht den Schein,
suchst Lichtbruch in den Prismenkernen.

Ein bisschen Reif, alltäglich Ding,
liegt Schönes in solch kalter Härte?
Du weißt es,  denn dein Auge fing
die Herrlichkeit der Frostnachtbärte.

4 Kommentare:

  1. ....seufz.....wunderschön poetisch! Es zaubert Bilderfolgen in meine Gedanken - danke,, Ingo.
    ghg - Trixi

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  2. Ich hoffe es funktioniert jetzt, hat buis jetzt Antworten verweigert. :D
    Liebe Trixi, ich danke dir für die vielen Kommentare, die mich umso mehr freuen, da sie von einer Meisterin des Faches kommen.
    LG Ingo

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    1. Naaaaa! Ingo, jetzt machst du mich aber SEHR verlegen.... :O! Aber ich freu mich natürlich sehr über dieses, für mich so auferbauende Kompliment! :))Danke ♥
      Ich liebe Lyrik - oder besser liebte sie immer schon, drum schnurkse ich auch recht oft hier auf deiner Seite rum ;).
      Wünsche dir und deiner Familie ganz wunder-volle Vorweihnachtstage - möglichst ohne Stress!
      Sei herzlich gegrüßt - Trixi

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  3. Das sind wunderschöne Bilder, die Du da in Worten malst. Ich bin ein ganz begeisterter Leser Deiner Werke. Mach weiter so! DANKE!

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