Mittwoch, 9. Januar 2013

Im winterlichen Nadelwald





Der Nebel bleicht den Fichtenwald,
im Frost erstarren Nadelzweige.
Nordostwind säuselt, macht nicht Halt,
dringt ein mit seiner Winselgeige.

Nichts drängt, hier länger zu verweilen,
du suchst das Licht der freien Flur.
Da fällt beim hastigen Enteilen
dein Blick auf eine frische Spur.

Und plötzlich fühlst du dich umgeben,
ganz anders als noch kurz zuvor,
von wintertrotzend regem Leben,
von Buschgehusch und Vogelchor.

Du siehst das Reh im Unterholz,
hörst Eichelhäher warnend schnarren.
So planst du mit Entdeckerstolz
noch lang im Walde auszuharren.

2 Kommentare:

  1. Wenn ich aus dem Fenster schaue, kommt mir Dein Gedicht vor wie eine Utopie. Alles grau, grün braun - kein helles Winterweiß. Aber Dein Werk hat mich tief innen berührt. Da habe ich ganz viele Kindheitserinnerungen wieder erfühlt. Danke, Ingo!

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  2. drago, ich freue mich immer wieder über deine Kommentare, die ich in ihrem Lob aber sicher nicht verdiene. LG Ingo

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