Donnerstag, 7. Februar 2013

Zaun im Nebel (Anapäst)





Nur zum Scheine verjüngt sich der Holzzaun zum Spitz,
wo ein qualmender Nebel ihn vollends verschlingt.
Keine Spuren im Feldweg, der Schwarzdrossel Sitz
ist verwaist, weil der Vogel nicht Trübnis besingt
und ein Lied aus dem Grau ohne Zuspruch verklingt.

In dem Bilde liegt dennoch ein Maß Harmonie,
nicht die Vielfalt der Farben beschenkt unsre Sicht.
Karge Fahlschatten setzen die Monotonie
in ein anderes, wenig beachtetes Licht,
das dem Auge die Schneise für Grauwelten bricht.

2 Kommentare:

  1. Oh Ingo, das ist ein wunderbares Werk. Nicht nur, dass es hohe Kunst (also rein handwerklich) ist, auch das vermittelte Bild beschränkt sich nicht auf das Geschilderte selbst, sondern verweist darüber hinaus ins Leben des Menschen. Also wirklich ein Zeugnis hoher Dichtkunst. Ich verneige mich in Ehrfurcht! Danke.

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    1. Dieses große Lob beschämt mich fast. Herzlichen Dank dafür, drago. LG Ingo

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