Mittwoch, 10. April 2013

Ruhe vor dem Ansturm








Die Schilfhalme rascheln, die Ralle erwacht.
Kein wippendes Wellchen, kein Windstrich, kein Rühren
erblindet den Spiegel, der See will mit Pracht
den blaugrünen Morgen ins Tageshell führen.

Maßliebchen versehen das Junggras mit Augen,
es nimmt keine Klinge ihr frohes Gesicht.
Erlaubt ist des Schmetterlings träumendes Saugen,
die Luft ist noch lau und noch milde das Licht.

Die Tage der Stille nach Eishauch und Schnee
gehören dem Blässhuhn, im Röhricht der Renke.
Gemälde vom frühjahrsmüd gähnenden See
sind nur für das Auge gedachte Geschenke.

1 Kommentar:

  1. Beim Lesen dieser Zeilen habe ich mich in einer solchen Morgenstimmung am See (und damit in der Vergangenheit) wiedergefunden. Es war einfach nur schön. DANKE!

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