Freitag, 24. Mai 2013

Maiwiesenfest





Zum Ball der Wiesenharlekine,
des Schmetterlings, der Honigbiene
gilt’s einen Festsaal zu bereiten.
Den Aufputz darf der Mai bestreiten.

Es ist dem Wonnemond ein Leichtes.
Zum Tanz der Wiesengaukler reicht es,
das Meer der ungezählten Blüten
vor tiefem Wolkenhang zu hüten.

Erst sammeln sich die Musikanten,
voran die schwarzbefrackt galanten,
Viola-Grillen und die Hummeln,
die zirpen, schnarren, summen, brummeln.

Ein Käfer wählt die Ackerwinde,
der Schillerfalter mit Gesinde
hält Esparsetten-Blattgefieder
als Logenplatz für allzu bieder.

Ihn reizen eher Akeleien,
die stehen in den ersten Reihen,
so muss das Heupferd zum Bedauern
auf einem Stern des Bocksbarts kauern.

Dann geht es los, zum Auftakt schellen
die Glockenblumen, Schrecken schnellen
in weiten Sprüngen über Disteln,
versprengte Mückenschwärme fisteln.

Des Regenwurmes Hinterende
gibt flott den Takt an, ohne Hände
ein Meisterstück zum Schluss. Wie schade,
denkt müde schon die Schaumzikade.

2 Kommentare:

  1. Ein wunderbares Konzert - da muss man einfach dabei gewesen sein!

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  2. Danke drago - wiederum für die vielen, vielen Kommentare.
    Das "Sauwetter" lässt zur Zeit nicht viele dieser Konzerte zur Aufführung gelangen.
    LG Ingo

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