Freitag, 20. September 2013

Cheristanes Schultertuch




Den jungen Morgen schon mit Glanz zu füllen,
schwebt Cheristane aus dem Nirgendwo ins Tal.
Die Fee, ein Hauch in weißen Seidenhüllen,
verliert im dichten Buschgeäst den zarten Schal.

Da hängt er nun, ein Segel zwischen Zweigen,
und kühler Tau benetzt den feinst gewirkten Flor.
Vom Licht belebte Tropfenperlen neigen
das Fadenwerk, es funkelt schöner als zuvor.

Es ist ein Netz, der Fee nur zugeschrieben,
doch einer Spinne nächtlich angewandte Kunst.
Man muss das kleine Tier nicht innig lieben,
sein Werk zu sehen, ist kein Schrecken sondern Gunst.

1 Kommentar:

  1. Lieber Ingo, in puncto Poesie bist Du "der Verschwender". Du prassest mit Worten.

    ;-)))

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