Samstag, 1. Februar 2014

Wintersonne in der Au




Der Schnee ist Zuckerstaub heut nur,
ein Fleckchen da, ein Weißfeld dort,
genug jedoch, des Fuchses Spur,
die hin zum sanften Ufer führt,
in jäher Neugier nachzugehen.

Die Sonne doppelt jeden Ast
der Erle, jeden Weidenstamm
im Spiegel, der sich golden fast
ins Dunkel schiebt. Den Mistelbusch
vermeinst du so als Nest zu sehen.

Des Bruchwalds Wurzelwerk steht frei,
streckt Finger aus dem Uferlehm.
Auch lässt der Krähen Sammelschrei
aus kahlem Traubenkirschendicht
die Au als Traumort dich verstehen.

2 Kommentare:

  1. Fein, dass du jedem Ort etwas Gutes abgewinnen kannst!
    Deine Bildsprache in diesem Gedicht ist ganz toll!

    Ein Sonnenwochenende
    wünsch ich dir

    LG; Edith

    AntwortenLöschen
  2. Schöne Bilder, noch schönere Worte! Ingo, schon allein für das Wortgebilde der vorletzten Zeile lohnt sich das Anklicken. DANKE!

    AntwortenLöschen