Samstag, 3. Mai 2014

Morgenmalerei




Müd noch blicke ich zum Garten hin:
Einen Zaunpfahl, Flechten schmücken ihn,
wählt die Amsel aus zum Spiel der Flöte.
Blüten leihen in der Morgenröte
ihr den Rahmen, der zum Bild sie macht.
So umrandet wird selbst Schwarz zur Pracht.

Ob sie weiß, wie sehr das Wiesengrün
und die Röschen, die in Unzahl blühn,
sie ins Licht des jungen Tages rücken,
des Betrachters Aug und Ohr entzücken?
Vorgestellt in solchem Aquarell,
werden Morgenstunden doppelt hell.


2 Kommentare:

  1. Es erfreut mich immer wieder neu, dass Du nicht nur den Blick für die Schönheit dieser Welt besitzt, sondern auch die adäquaten Worte zu deren Beschreibung findest, so dass Schönheit und Schönheit sich ergänzen und gegenseitig erhöhen.
    Und das, Ingo, zeichnet den großen Künstler aus! Und jetzt versuch' gar nicht erst, hier mit (falscher) Bescheidenheit um die Ecke zu kommen. Es ist so!

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